ULYSSES BELZ
Ulysses gibt malerische Kommentare ab zum zeitgenössischen Kunstbetrieb, er „setzt die Rahmenbedingungen ins Bild, unter denen Kunstwerke heute rezipiert werden“ (Dr. Harald Kimpel). Die visuellen Recherchen, die Ulysses dabei im kulturellen Milieu unternimmt, umfassen den gesamten situativen und personellen Kontext der Kunst. Sie führen zu Charakterporträts von Stardirigenten, labilen Papierstapeln auf Sitzmöbeln, die von versuchter Ordnung im Chaos zeugen, sie erkunden das Heim von Sammler-Ehepaaren sowie die öffentlichen Endlagerstätten für Kunst. Ulysses malt die „Realien der Elfenbeinwelt“ (Prof. Dr. Eduard Klavins) mit einem melancholischen Grundton, den seine farbenreiche Palette niemals ganz zu überdecken vermag.
Ein gleichbedeutende Abteilung in seiner Arbeit untersucht die Osmose zwischen Kunst und Wissenschaft. In Zusammenarbeit mit der französischen Philosophin und Bewusstseinsforscherin Joëlle Proust entwickelte Ulysses ab 2005 in seinem Atelier in Paris die Metakognitive Malerei. In dieser malerischen Stilrichtung werden die Bewusstseinsfelder der Malerei um jene Bereiche erweitert, von denen aus die eigene Kognition gesteuert und begleitet wird. Diese subpersonale Steuerung wird ihrerseits künstlerisch thematisiert. Joëlle Proust bezeichnet die Metakognitive Malerei als „revolutionäres Projekt einer Malerei der Denkformen“. Der Kunsthistoriker Robert Bauernfeind spricht von einem „Ansatz, der nicht bewusste Prozesse im Handeln und Lenken künstlerischer Tätigkeit nicht als Hemmnis oder Krise des Autors, sondern als eigentliches Thema des Kunstwerkes begreift.“ Als Grafiker ist Ulysses Belz auf die Technik des klassischen Kupferstichs spezialisiert, den er innerhalb einer von ihm entwickelten Wissenschaftsästhetik (nicht historisierend) einsetzt.
Wikipedia: Ulysses Belz
Biografie
1958 | geboren in Mainz |
Studium
Ausbildung als Buchrestaurator in Essen, daneben Grafikkurse an der Folkwangschule.
Studium an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts / Paris, bei Jean-Marie Granier (Kupferstich) und François Debord (Morphologie). |
Einzelausstellungen (Auswahl)
2023 Galerie Thomas Hühsam, Offenbach (ART Karlsruhe 2023)
2021 Kunst- und Kulturnacht Karlsruhe – Schwein gehabt!
2018 Heldenreizer Contemporary, München („Floating States“, Katalog)
2014 Galerie Braun-Falco, München
2012
Schloss Welda b. Kassel
Senger Fine Art, Bamberg
2010 Galerie Immanence, Paris
2009 mbf-kunstprojekte, München („Metakognitive Malerei“, Katalog)
2007 mbf-kunstprojekte, Freiburg , „Transmitter
2005 Galerie Gunzenhauser, München + 50. Münchner Kunstmesse
2003 Galerie Gunzenhauser, München
2002 Lettisches Museum für Ausländische Kunst, Riga (Katalog)
2000 Galerie Druck&Buch, Wien
1999 Circulo de Bellas Artes, Madrid (Katalog)
1995 Galerie Seiquer, Madrid (Katalog)
1991 Galerie Experiment Kunst, Frankfurt / M.
1989 Galerie Gres, Frankfurt /M.
1987 Galerie Evmaros, Athen + Goethe-Institut Athen („Wechselwirkungen“, Katalog)
Gruppenausstellung (Auswahl)
2022
Schloß Hartenfels, Torgau
„Von Kaiserblau bis Luxusschwarz“ – Schätze der Druckgrafik
2014
Kunstverein Marburg
art@science / Wissenschaftsästhetik, Katalog Jonas Verlag, Kassel 2014
2007
„Leve de Schilderkunst! – Terug naar de figuur
Kunsthal Rotterdam (Katalog ISBN: 97-8908-690-0596)
2006 „Malerei der Gegenwart – Zurück zur Figur“ HYPO-Kulturstiftung, München (Katalog, ISBN: 3-7913-6079-5)
Öffentliche Sammlungen (Auswahl)
Städtische Galerie im Lenbachhaus / München
Deutsche Bank / Frankfurt
The Taiwan National Museum of Fine Arts, Taichung
Kreditanstalt für Wiederaufbau / Frankfurt
Sammlung Klewan / München, Wien, London
Leopold Museum / Wien
Achim-Freyer-Stiftung, Berlin
Museum Gunzenhauser / Chemnitz
Kunstbibliothek der Akademie der Schönen Künste, Wien
Staatl. Graphische Sammlungen, Coburg
Niedersächsische Landesbibliothek / Hannover
Baden-Württembergische Landesbibliothek / Stuttgart
Columbia University, Butler Library, New York / NY